Johann-Hinrich-Wichern-Schule / Hofheim

Kunstprojekt „Farbe für den Alltag“

Kunstprojekt „Farbe für den Alltag“ in der Flüchtlingsunterkunft in der Frankfurter Straße in Hofheim

Nach intensiven Planungen und Vorbereitungen des Projektes und dessen Durchführung in den letzten Wochen war es am 13.06.2016 um 9:30Uhr soweit: Die selbst gebaute und bemalte Bank aus Europaletten in der Flüchtlingsunterkunft in der Frankfurter Straße in Hofheim konnte feierlich eingeweiht werden. „Farbe für den Alltag“ ist der Name für das Kooperationsprojekt von Schülerinnen und Schülern der Johann-Hinrich-Wichern-Schule in Hofheim und Flüchtlingen aus der Unterkunft.
Alles begann wie jedes Projekt mit einer Idee: Raus aus den Containern und beengten Räumen! Die Schülerinnen und Schüler der Johann-Hinrich-Wichern-Schule sind seit Anfang November 2015 auf Grund der Schulsanierung auf begrenzte Räumlichkeiten in bereitgestellte Container angewiesen. Die Flüchtlinge in der Unterkunft in der Frankfurter Straße in Hofheim leben ebenfalls z.T. in beengten Räumen. Es mangelt an einer gemütlichen Außengestaltung sowie an Freizeitmöglichkeiten auf dem Gelände. Schnell ließen sich Gemeinsamkeiten in der Zusammenarbeit finden: Durch Installation einer Sitzgelegenheit könnte die Lebensqualität in der Unterkunft deutlich gesteigert werden. Die Schülerinnen und Schüler könnten auf der anderen Seite ihre kreativen Stärken außerhalb des Schulalltags zum Einsatz bringen. Gleichzeitig trägt die Vollendung eines gemeinsam gestalteten Projektes zur Steigerung ihres Selbstbewusstseins bei. Finanzielle Unterstützung wurde auch schnell durch den EKHN Flüchtlingsfond sowie der Clemènt-Stiftung gefunden. Frau Paluch, Schulsozialarbeiterin an der Schule und Leiterin des Projektes, setzte viel darauf, den Schülerinnen und Schülern Verantwortungsgefühl für das Projekt zu vermitteln. Gemeinsam mit der Künstlerin, Nicole Wächtler, sowie den ehrenamtlichen Helfern der Unterkunft, Volker Gerhardt, und Andrea Clemènt konnte das Projekt am 03.05.2016 schließlich begonnen werden. An sechs verschiedenen Nachmittagen kamen die sieben bis acht Schülerinnen und Schüler in die Unterkunft um die Bank Schritt für Schritt zu bauen und zu gestalten. Dabei entwarfen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Kindern der Unterkunft die Bilder für die Bank, legten die Farben fest, grundierten die Bank und übertrugen schließlich Linien und Farben der Entwürfe gemeinsam mit Erwachsenen der Unterkunft auf die Bank. Auf Grund der Fluktuation in der Erstaufnahmeunterkunft wechselten auch immer wieder einzelne Teilnehmer. So fand ein spontanes Zusammenwirken der verschiedenen Kulturen auf dem Gelände statt. An heißen Tagen wurden die Fleißigen mit einem Eis belohnt. „Gesprochen wurde zwar nicht viel miteinander“, so Frau Paluch, „aber die Schüler waren interessiert an der Situation der Unterkunftsbewohner“. Kaum wurde die Bank den Bewohnern offiziell übergeben, fingen schon die Vorbereitungen für den zweiten Teil des Projekte an: die Installation und Gestaltung von Hochbeeten aus Europaletten auf dem Gelände. Im September geht es also mit neuen Teilnehmern weiter.